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Augmented Reality im Handwerk

Projekt “ARSuL” forscht an Augmented Reality im Bereich Sanitär-Heizung-Klima.

Augmented Reality im Handwerk

© Pexels

Mülheim an der Ruhr/Bottrop, 15. August 2017. Die Hochschule Ruhr West und vier Partner erhalten insgesamt über 1,7 Millionen Euro, um bis Ende 2019 ein Projekt zur Qualifizierung und Ausbildung von Handwerkerinnen und Handwerkern umzusetzen. Das Projekt „ARSuL“ nimmt lebenslanges Lernen durch Augmented Reality in den Fokus.

Die Aufgaben im Handwerk werden immer komplexer. Immer kürzer werdende technische Innovations- und Produktzyklen erfordern eine kontinuierliche Weiterbildung und Flexibilität. Ohne entsprechende Qualifizierung kann das Personal die Arbeitsanforderungen aber nicht erfüllen. Hier setzt das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt „ARSuL“ an. Es möchte „Augmented Reality“ als Unterstützung für das Lernen, speziell im Bereich Sanitär, Heizung und Klima, erforschen und einsetzbar machen. Die „erweiterte Realität“ bezeichnet dabei eine computerunterstützte Darstellung, die die reale Welt um virtuelle Aspekte erweitert – durch die Einblendung von visuellen Zusatzinformationen in Echtzeit.

Mit “ARSuL” technische Anforderungen meistern

„Ich freue mich, dass wir als Hochschule Ruhr West an diesem innovativen Projekt mitwirken können, das dazu beiträgt, Handwerkerinnen und Handwerker so zu unterstützten und auszubilden, dass sie den heutigen technischen Anforderungen gewachsen sind. Darüber hinaus können durch das Projekt ältere oder körperlich weniger belastbare Mitarbeitende den Betrieben für die Aus- und Weiterbildung erhalten bleiben“, erklärt Prof. Dr. Oliver Koch, Vizepräsident für Forschung und Transfer an der Hochschule Ruhr West. „Das Besondere von ARSuL besteht zudem darin, dass verschiedene, bisher nur isoliert voneinander betrachtete Konzepte zu einem zusammenhängenden, praxistauglichen System verknüpft werden“, so Prof. Dr. Koch weiter. Prof. Dr. Uwe Handmann, Leiter des Instituts Informatik, ergänzt, „dass die Arbeiten im Projekt ARSuL sich gut in die Aktivitäten des Instituts einfügen.“

Für das neu gestartete Projekt „ARSuL – Augmented Reality basierter Support für das Lernen im Sanitär-Heizung-Klima-Handwerk“, das bis Ende 2019 läuft, erhält die Hochschule Ruhr West anteilig Forschungsgelder in Höhe von rund 400.000 Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Als industrieller Kooperationspartner fungiert die Firma Vaillant. Zusätzlich sind neben der HRW weitere Partner aus der Aus- und Weiterbildung (Zentralstelle für Weiterbildung im Handwerk – ZWH) und Forschung (Hochschule Niederrhein und Fachhochschule Südwestfalen) an Bord.

Von Interaktionen mit dem Tablet zu alltäglichen Arbeitsabläufen

Das Forschungsprojekt besteht aus einem Unterstützungs- und Lernsystem und setzt auf ein Zusammenwirken von Sensorik und Komponenten der Mensch Technik Interaktion. Es soll sowohl über den PC als auch über Smartphones, Tablets und Datenbrille genutzt werden können. Ein wichtiges Ziel ist, eine für Anwender intuitive Interaktion mit dem System zu ermöglichen, die sich nahtlos in alltägliche Arbeitsabläufe einfügt.

Ein Beispiel für den Einsatz von Augmented Reality wäre die Reparatur einer Heizungsanlage. Oft ist ein Gerät seit vielen Jahren beim Kunden in Betrieb, so dass die Chancen groß sind, dass Handwerker speziell dieses ältere Modell nicht kennen. Um sich in dieser Situation Unterstützung zu holen, betrachtet der oder die unerfahrene Mitarbeiter*in die Heizungsanlage durch eine spezielle Brille, die das Blickfeld mit einer Kamera erfasst und das Bild an erfahrene Kollegen im Handwerksbetrieb überträgt, ohne dass diese vor Ort sein müssen. So können erfahrende Handwerker der Kollegin oder dem Kollegen beim Kunden Hilfestellungen zur Reparatur geben und bei Bedarf Hinweise perspektivisch passend ins Sichtfeld der Brille einblenden.

Auch in der Ausbildung könnte Augmented Reality eingesetzt werden. Anstatt einer Schulung auf Papier, könnte man Lerneinheiten im virtuellen Raum durchführen. Die Lernenden könnten beispielsweise Heizanlagen virtuell betrachten, um sie herumgehen und sie zerlegen. Innerhalb des Gesamtprojektes übernimmt die Hochschule Ruhr West verschiedene Aufgaben. Hierzu zählt die Analyse der Ausgangssituation mit dem Durchführen einer Befragung der Handwerksunternehmen und deren Mitarbeiter*innen sowie Definition und Dokumentation von Anforderungen zur Auswahl geeigneter Eingabegeräte und zur Gestaltung der Benutzerschnittstellen.  Darüber hinaus wird die HRW den Kontext für die Monteur*innen bei der Systemnutzung sowie die damit verbunden Anwendungsfälle modellieren und die Benutzeroberflächen für die mobilen Endgeräte, welche von Handwerker*innen verwendet werden, entwickeln. Während der Evaluations- und der Testphase wird die HRW die Umsetzung der Anforderungen im Hinblick auf die Kriterien der Gebrauchstauglichkeit bewerten.

Origialmeldung:
https://www.hochschule-ruhr-west.de/news/datensaetze-presse/2017/arsul/

Ansprechpartnerin:
Hochschule Ruhr West
Pressesprecherin
Heike Lücking
+49 (0)208 88254 250
heike.luecking@hs-ruhrwest.de

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2017-09-08T13:45:20+02:0015.08.2017|Kategorien: Digitalisierung|Tags: |

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