Arnsberg, 28. Januar 2019. Der Triebwerkshersteller MTU Aero Engines hat Ende 2018 die Zulieferfirma ALMECON Technologie GmbH ausgezeichnet. Das Arnsberger Unternehmen entwickelte einen alternativen, kostengünstigen Produktionsprozess für Hitzeschilder von Niederdruckturbinen in Kooperation mit der Fachhochschule Südwestfalen. Hierfür gab es den Supplier Award 2018 für herausragende Leistungen in der Kategorie „Innovation“.
MTU-Technik-Vorstand Lars Wagner würdigte: „Dieser Preis ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lieferantenmanagements und wird nur für herausragende Leistungen vergeben.“ Die Hitzeschilder werden für Triebwerke benötigt, die beispielsweise im neuen Airbus A320neo eingesetzt werden. Durch ein über das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand gefördertes Projekt konnten gemeinsam mit der Fachhochschule Südwestfalen alternative Fertigungsmethoden untersucht werden. Diese sollten es ermöglichen, derartige Hitzeschilder kostengünstig auf hohem Qualitätsniveau herzustellen. Das konzipierte Prozessmodell wurde im Hause ALMECON für die Serienfertigung der Hitzeschilder weiterentwickelt und als Serienprozess etabliert. Die im Sauerland produzierten Hitzeschilder kommen zukünftig weltweit zum Einsatz.
Relevanz von Innovationen
„Innovationskraft ist wichtig für kleine Unternehmen, wie wir es sind. Nur so können wir Fachkräfte aus der eigenen Region an uns binden und auch in Zukunft spannende Projekte mit internationalem Einfluss realisieren“, meint der geschäftsführende Gesellschafter Lorenz Vinke. „Dies ist ein gutes Beispiel, wie Innovation funktionieren kann.“ Im durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Projekt entstanden zwei neue Arbeitsplätze: je eine Mitarbeiterstelle an der Hochschule und im Unternehmen. Aufgabe des Hochschulteams unter Prof. Dr. Matthias Hermes war es, zusammen mit dem Team der Firma ALMECON ein handelsübliches Umformverfahren zu verändern, um geeignete Versuchsprofile herzustellen. „Durch zielgerichtete Forschungsarbeit konnten wir einen absolut leistungsfähigen Produktionsprozess entwickeln“, so Hermes.
Für ALMECON bedeuteten die positiven Ergebnisse der Hochschule einen technologischen Schritt nach vorne. „Ohne die Erkenntnisse, welche gemeinsam an der Fachhochschule Südwestfalen gesammelt wurden, hätten wir nicht den Mut gehabt zu investieren“, erklärt der zweite geschäftsführende Gesellschafter im Bunde Wolfgang Weber.
Hintergrund
Saubere Luft, Lärmreduzierung sowie geringer Kerosinverbrauch sind derzeit aktuelle Umwelthemen in der Luft- und Raumfahrt. Die Getriebefan-Triebwerksfamilie von Pratt & Whitney und der MTU treibt heutige Reiseflugzeuge an sowie Flugzeuge der nächsten Generation. Die neuen Triebwerke bieten Verbesserungen im zweistelligen Prozentbereich bei Kraftstoffverbrauch, Schadstoff- und Lärmemissionen sowie Betriebskosten.
Die MTU Aero Engines AG mit Sitz in München ist nach eigenen Angaben Deutschlands führender Triebwerkshersteller und arbeitet mit etwa 6.300 Zulieferfirmen aus der ganzen Welt zusammen. MTU-Bauteile kommen bei einem Drittel der weltweiten Verkehrsflugzeuge zum Einsatz. Das Unternehmen erwirtschaftete 2017 mit etwa 10.000 Mitarbeitern einen Umsatz von rund fünf Milliarden Euro.
Für ALMECON als mittelständisches Unternehmen mit 25 Mitarbeitern ist der Supplier Award eine außergewöhnliche Auszeichnung. Das Unternehmen setzte sich hier gegen die 6.300 bestehenden Lieferanten der Firma MTU Aero Engines AG in Bezug auf die erbrachten Innovationen durch. Die ALMECON Technologie GmbH hat ihren Sitz in Arnsberg als Zulieferer und Dienstleister mit dem Schwerpunkt der Luft- und Raumfahrtindustrie.
Die Luftfahrt ist eine der qualitätsbewusstesten Branchen der Welt. ALMECON ist spezialisiert auf hohe schweißtechnische Anforderungen, wie zum Beispiel für sicherheitsrelevante und hochbeanspruchte Teile in der Luft- und Raumfahrtindustrie. Der eigene Werkzeugbau, die innovative Schweißtechnik, mechanische Bearbeitung und Umformtechnik garantieren eine absolute Kontrolle über die höchste Qualität von Anfang an.
Origialmeldung:
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