Westfälische Hochschule entwickelt kooperativ einen biobasierten Haftschmelzklebstoff.
Recklinghausen, 09. Oktober 2018. An der Westfälischen Hochschule in Recklinghausen hat Prof. Dr. Klaus-Uwe Koch gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik sowie mit namhaften Industriepartnern auf der Basis eines speziellen Polymers, für das bereits ein Patent angemeldet ist, einen weltweit neuartigen, biobasierten Haftschmelzklebstoff entwickelt. Sein Name: Juwenol. Das Projekt wurde gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.
Klebstoffe sind aus dem Alltag nicht wegzudenken. Auch nicht die Haftschmelzklebstoffe, die sich dadurch auszeichnen, dass sie nicht vollständig abbinden, sondern dauerhaft klebrig bleiben und ohne Lösungsmittel auskommen. Ein fast jedem geläufiges Beispiel sind die Haftnotizzettel, die in Büros und Haushalten dazu dienen, mal eben eine Nachricht an etwas anzukleben und den Zettel später wieder rückstandsfrei zu entfernen. Chemie-Professor Dr. Klaus-Uwe Koch von der Westfälischen Hochschule in Recklinghausen hat jetzt gemeinsam mit dem Oberhausener Fraunhofer-Institut und den Industrie-Partnern Jowat in Detmold, Henkel in Düsseldorf und Logotape in Harrislee einen neuartigen, biobasierten Haftschmelzklebstoff entwickelt. Das Besondere daran: Das verwendete Basispolymer wird überwiegend nicht aus fossilen, sondern aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. „Wir benutzen dazu eine Milchsäure, die aus pflanzlichen Stärkemolekülen gewonnen wird“, so Koch, „ohne dabei die Erzeugung von Lebensmitteln in der Agrarwirtschaft zu stören.“
Der Favorit: Juwenol-HM 13
In einer Versuchsanlage, die speziell für dieses Forschungsvorhaben von der hochschuleigenen Werkstatt hergestellt wurde, haben Koch und sein Team rund 300 verschiedene Klebstoffrezepturen angemischt und anschließend auf ihre Klebeigenschaften getestet. Am Ende stand ein Favorit fest, der unter dem Namen Juwenol-HM 13 bei den Industriepartnern auf seine industrielle Produktionsfähigkeit überprüft wurde.
Im Laufe des Projekts hatte Koch Kontakt zu über 60 deutschen Klebstoffherstellern und Dienstleistern im Klebstoffbereich, sodass die Erfolgsaussichten für die spätere wirtschaftliche Nutzung wahrscheinlich gesichert sind. Außerdem haben drei Projektmitarbeiter, allesamt Absolventen der Westfälischen Hochschule, Arbeitsplätze in der klebrohstoffproduzierenden Industrie gefunden. Koch: „Neben der Freude an der Forschung ist mir ein solcher Technologietransfer über Verfahren und über Köpfe eine besondere Freude.“
Origialmeldung:
Quelle: Westfälische Hochschule
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