RFH untersucht den Einfluss von Digitalisierung auf die Profite von Unternehmen.
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Köln, 09. März 2018. Die empirische Untersuchung „Digitale Dividende im Mittelstand“ der RFH (Prof. Dr. Kai Buehler), und des Beratungsunternehmens Mind Digital hat zum ersten Mal den wissenschaftlichen Nachweis für den deutschen Mittelstand erbracht, dass ein hoher Digitalisierungsgrad den Geschäftserfolg steigert. Digitalisierung lohnt sich. Der wirtschaftliche Erfolg ist messbar. Unternehmen mit einem hohen Digitalisierungsgrad vermelden im Durchschnitt ein Gewinnwachstum von knapp 20 Prozent. Je digitaler Prozesse, Produkte und Services sind, desto besser ist der Umsatz und Gewinn. Die Studie steht zum Download zur Verfügung.
Mittelständische Unternehmen sind mitten im digitalen Transformationsprozess und steigern dadurch ihren wirtschaftlichen Erfolg. Diesen Zusammenhang belegt jetzt erstmals eine wissenschaftliche Studie anhand konkreter Zahlen. Unternehmen mit einem hohen Digitalisierungsgrad vermelden im Durchschnitt ein Gewinnwachstum von knapp 20 Prozent.
Die empirische Untersuchung „Digitale Dividende im Mittelstand“ des Beratungsunternehmens Mind Digital und der Rheinischen Fachhochschule Köln (RFH) identifiziert vier Cluster von Unternehmen. „Digital Leader“, die das höchste Umsatz- und Gewinnwachstum realisieren, machen etwa ein Viertel der befragten Unternehmen aus. Bei ihnen erkennt Bernhard Steimel, Inhaber von Mind Digital, nicht weniger als einen kulturellen Wandel: „Digital Leader setzen mit digitalen Managementmethoden auf Transparenz, und sie haben bereits Kompetenzen erlangt, um neue Geschäftsmodelle zu etablieren und echte Kundenerlebnisse zu gestalten.“
So weit sind „Digital Starter“ mit drei Prozent Umsatzsteigerung und 1,7 Prozent Gewinnwachstum noch lange nicht. Ihre inkrementellen Digitalisierungsmaßnahmen sind weder in ein Zielbild noch in eine Strategie für die digitale Transformation eingebunden. Zwischen diesen beiden Clustern „Starter“ und „Leader“ siedeln die Studienautoren zwei weitere Gruppen von Unternehmen an: Digital Operation Excellence-Experten (Digital OX) und Digital Customer Experience-Experten (Digital CX).
Neue Zielsetzungen
„Digital OX“ erzielen Produktivitätsgewinne durch neue digitale Prozesse, indem sie agile Projektmethoden nutzen und klare Ziele definiert haben. Kosten- und Prozessoptimierung haben Priorität. Sie weisen Umsatzsteigerungen von durchschnittlich 8,8 Prozent und ein Ergebniswachstum von 5,8 Prozent auf. Etwas höher liegen diese Werte bei den „Digital CX“, die vor allem Kundennähe und Kundenerlebnisse auf der digitalen Agenda haben. Durch Online-Kundenportale, E-Services und E-Support gelingt es ihnen, Kunden enger an sich zu binden und – im Vergleich zu Offline-Vertriebswegen – mehr Neukunden zu gewinnen.
Genau hier zeigt sich jedoch noch Entwicklungs-Potenzial: E-Commerce ist ebenso wie digitale Kaufberatung noch nicht die Regel im deutschen Mittelstand, und der digitale After-Sales-Support ist bei etwa der Hälfte der Befragten unzureichend. Ein Engpass-Faktor sind außerdem Digital-Experten. Erst knapp ein Drittel der Studienteilnehmer konnte digitale Expertise im Unternehmen aufbauen. Bedenklich ist diese Situation vor allem mit Blick auf die sich verändernden Digitalisierungsziele: Statt primär Kosteneffizienz und Prozessoptimierung anzustreben, wollen sich die Mittelständler in Zukunft stärker auf Kundenzufriedenheit, Produktinnovationen sowie Umsatz- und Gewinnsteigerung fokussieren. Hierzu muss die Inhouse-Expertise deutlich verbessert werden.
Auch die Steuerungsmechanismen der Digitalisierung gilt es zum Teil noch zu verbessern. „Im übertragenen Sinne ausgedrückt heißt das, dass Unternehmen ganz neue Muskeln trainieren müssen“, sagt Prof. Dr. Kai Buehler von der Rheinischen Fachhochschule Köln. Damit meint er vor allem die Vernetzung der Digital- mit der Unternehmensstrategie und die Etablierung neuer Kennzahlen zur Erfolgsmessung.
Im Studienbericht von Mind Digital und der Rheinischen Fachhochschule Köln werden neben Strategien erfolgreicher mittelständischer Digitalisierer und den zentralen Handlungsfeldern auch Tools sowie disruptive Trends und Technologien vorgestellt. Die Ergebnisse basieren auf einstündigen Tiefeninterviews mit Entscheidern aus 54 mittelständischen Unternehmen verschiedener Branchen, die zwischen dem 1. November 2017 und dem 15. Januar 2018 geführt wurden. Durch die Befragung ermittelt wurde der digitale Reifegrad der Unternehmen und wie sich dieser auf die wirtschaftliche Entwicklung auswirkt. Auftraggeber sind Telekom Deutschland, AlixPartners und Iskander Business Partner.
Origialmeldung:
http://www.rfh-koeln.de/aktuelles/meldungen/2018/neue_mittelstands-studie_mit_der_digitalisierung_steigen_die_profite/index_ger.html
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