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Start-ups aus NRW | Auxsys GmbH

Start-ups aus NRW | Auxsys GmbH2024-06-03T10:35:38+02:00

Kurzinterview mit Enno Dülberg, Gründer von Auxsys GmbH

Ganzkörper-Exoskelett für Spezialanwendungen

© Auxsys GmbH

Das Start-up „Auxsys GmbH“ basiert auf der Vision, aktive Exoskelette zu realisieren. Seit vielen Jahrzehnten spielt die Menschheit mit dem Gedanken robotische Anzüge zu verwenden, um die Belastung von schwerer körperlicher Arbeit zu reduzieren. Bis jetzt ist die Technologie und bestehende Produkte weit hinter dem, was sie potentiell kann. Genau dies möchte die Auxsys GmbH ändern.

Können Sie unseren Leser*innen knapp beschreiben, was sich hinter der Idee von „AUXSYS“ verbirgt?

Die Idee hinter AUXSYS ist, die Vision von aktiven Exoskeletten zu realisieren. Seit vielen Jahrzehnten spielt die Menschheit mit dem Gedanken robotische Anzüge zu verwenden, um die Belastung von schwerer körperlicher Arbeit zu reduzieren. Bis jetzt ist die Technologie und bestehende Produkte weit hinter dem, was sie potentiell kann. Genau das ändern wir.

Wie ist die Idee für das Unternehmen entstanden?

Die Idee ist 2008 durch den Film Iron Man entstanden. In dem Film baut ein Ingenieur einen “Superanzug”, der ihm unter anderem stärker macht. Damals als Schüler habe ich mich gefragt, warum reale Exoskelette nicht in einer ähnlichen Form existieren. Die Teilnahme an Jugend-Forscht mit meinem ersten eigenen Exoskelett ist kläglich gescheitert. Nicht weil das Exoskelett nicht funktioniert hat, sondern weil die Jury nur auf die Wissenschaftlichkeit geachtet hat. Daraufhin habe ich dann Mechatronik studiert, um diese Wissenslücke zu schließen. Nach dem Studium, der Arbeit in der Robotik-Forschung und einem anderen Robotik Startup ging es dann los, Exoskelette zu kommerzialisieren.

Wie gestaltete sich die Finanzierung Ihrer Gründung?

Die Finanzierung von Hochtechnologie-Startups ist eine Herausforderung für sich. In unserem Fall war es sogar noch ein Stück schwieriger, aufgrund des herausfordernden Product-Market-Fit. Die Finanzierung der Gründung selbst erfolgte durch Ingenieursdienstleistungen, die wir für andere durchgeführt haben. Das eigentliche Finanzierungsproblem ist allerdings die Entwicklung der Technologie zur Marktreife. Hier ist unsere Lösung, früh Hardware an Erstanwender zu bringen und die Entwicklung mit Fördermitteln zu unterstützen bis wir für die Skalierung auf Fremdkapital bzw. Investoren zurückgreifen.

Nennen Sie die drei wichtigsten Dinge, die Sie Gründer*innen auf den Weg geben möchten.

Hier sind die drei wichtigsten Dinge für eine Hochtechnologie-Gründung, die ich neuen Gründern mit auf den Weg geben möchte:

  • Einigt euch im Team frühzeitig auf eine Finanzierungsstrategie. Seid euch bewusst über den Finanzierungsbedarf und den Einfluss den die Finanzierungsmöglichkeiten auf euer Unternehmen haben. Wenn ihr euch z.B. einig seid, dass Ihr in dem Unternehmen ein Leben lang arbeiten wollt, ist ein Bootstrap-Ansatz die bessere Wahl. Wenn ihr euch einig seid, dass ihr schnell ein größeres Unternehmen aufbauen wollt und ggf. bei Erfolg gewinnbringend verkaufen möchtet, dann ist ggf. ein Risikokapital-Investor der richtige Weg.
  • Die pragmatischste Lösung ist die beste. Euren Kunden ist es meistens egal, wie ihr sein Problem löst. Komplexe “fancy” Lösungen sind teurer in der Entwicklung, dauern länger und sind fehleranfälliger, auch wenn sie mehr Spaß in der Entwicklung machen. Hier ist es wichtig, sich von dem Forschungs-Mindset “Ich muss etwas neuartiges und anspruchsvolles entwickeln” zu lösen. Die Gründereinstellung “Ich muss mit möglichst wenig Ressourcen, möglichst viel Mehrwert für meine Kunden schaffen” ist passender.
  • Schaut euch euren Markt an und ermittelt wieviel Umsatz ihr realistisch machen könnt. Viele Gründungsideen, vor allem wenn sie aus einem Hobby heraus entstehen, haben nicht das Umsatzpotential, um ein Team zu finanzieren oder Investoren zu überzeugen. Diese Ideen können trotzdem in Form einer Selbstständigkeit erfolgreich sein.

Gibt es Schritte oder Entscheidungen, die Sie rückwirkend anders machen würden?

Wir haben oft viel Aufwand in die Entwicklung einzelner Lösungen gesteckt, weil wir angenommen haben, dass diese auch genauso in unserem Produkt verwendet werden. Rückwirkend haben wir diese Lösungen aber meist nie verwendet und wir hätten viel Ressourcen sparen können, wenn wir bis zur positiven Validierung der Lösung mehr “Quick&Dirty” gearbeitet hätten.

Welche nächsten Ziele streben Sie mit Ihrem Unternehmen an?

Als nächstes Ziel haben wir den Markteinstieg unseres aktiven Ganzkörper-Exoskelett für Spezialanwendungen, Industrie und Logistik. Mittelfristig werden wir Exoskelette für Handwerk, Pflege und Privatkunden auf den Markt bringen.

Wir danken Enno Dülberg herzlich für das Gespräch! Dem Team von Auxsys GmbH wünschen wir auf seinem Weg alles erdenklich Gute!

Weitere Infos zu Auxsys GmbH finden Sie hier: https://www.auxsys.com/
Weitere Infos zur FH Aachen finden Sie hier: FH Aachen

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