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Start-ups aus NRW | Plantforge

Start-ups aus NRW | Plantforge2024-09-25T15:37:16+02:00

Kurzinterview mit Florian Eickhoff, Gründer von Plantforge

Hyperlokales Urban Farming

© Plantforge

Das Leben in einer globalisierten Welt birgt neben vielen Chancen auch Risiken, so auch im Bereich der Nahrungsmittelversorgung. Die Gründer von Plantforge haben es sich zum Ziel gemacht, eine grüne Zukunft mit krisensicherer Lebensmittelproduktion zu schaffen. Dazu setzen sie auf Urban Farming Konzepte, in denen frische Kräuter, Gemüse und Microgreens angebaut werden – direkt aus der Stadt, für die Stadt.

Können Sie unseren Leser*innen knapp beschreiben, was sich hinter der Idee von „Plantforge“ verbirgt?

Wir bei Plantforge haben es uns zum Ziel gesetzt, eine nachhaltige, innerstädtische Lebensmittelproduktion in deutschen Metropolregionen zu realisieren. In dezentralen Produktionsanlagen bauen wir frische Kräuter, Gemüse und Microgreens an, die wir ausschließlich hyperlokal, innerhalb eines Umkreises von etwa 20 Kilometern, verkaufen. Dabei achten wir von Anfang bis Ende auf soziale und ökologische Nachhaltigkeit, eine smarte Energiewirtschaft und einen kleinstmöglichen CO2-Fußabdruck. Ermöglicht wird dies durch unser Urban Farming Konzept, das Nutzen von Hydroponiksystemen in Kombination mit Vertical Farming und einer vollständigen Umweltkontrolle. So schaffen wir eine grüne Zukunft mit krisensicherer Lebensmittelproduktion. Direkt aus der Stadt, für die Stadt!

Wie ist die Idee für das Unternehmen entstanden?

Die Idee für Plantforge ist über mehrere Jahre gewachsen und hat sich dabei oft verändert. Auslöser war die Unzufriedenheit mit den langen Transportwegen importierter Lebensmittel. Ein großer Teil der in Deutschland konsumierten Lebensmittel wird aus Ländern wie Spanien, Marokko, Peru oder sogar China importiert. Diese Produkte legen oft über 2000 Kilometer auf LKWs und Schiffen zurück, bevor sie bei uns im Supermarkt ankommen – sogar wenn es um einfache, heimische Kräuter wie Petersilie oder Schnittlauch geht. Die zunehmende Unsicherheit durch Konflikte und Krankheiten hat mich dazu veranlasst, nach einer Alternative zu suchen. So ist Plantforge, inspiriert von bestehenden Konzepten, entstanden.

Wie gestaltete sich die Finanzierung Ihrer Gründung?

In den ersten Monaten lief das Projekt als Nebenjob neben dem normalen Alltag und nahm dabei immer mehr Zeit in Anspruch. Anfang 2024 konnten wir dank des Inkubator-Programms der Hochschule Ruhr West kostenlos einen Co-Working Space nutzen und erhielten ein Budget von 500 Euro. Seit Juli 2024 beziehen wir das Gründungsstipendium NRW, das uns die finanzielle Basis bietet, um uns voll auf die Gründung von Plantforge zu konzentrieren. Seit dem 01.09.2024 sind wir Teil des WerkX in Bochum, wo wir für ein halbes Jahr eine Förderung und ebenfalls einen Co-Working Space erhalten. Diese Förderung ermöglicht es uns erstmals Firmenausgaben zu decken, darunter die Gründung der Firma sowie alle Registereinträge und Notarkosten.

Wie schätzen Sie Ihre derzeitige Marktsituation ein? Welche Vorteile haben Sie gegenüber den Wettbewerbern?

Unsere Marktsituation ist anspruchsvoll, da der Markt stark umkämpft ist. Dennoch gibt es einen erheblichen Mangel an guten Alternativen zu den herkömmlichen Importwaren. Wir bieten unseren Kunden die Möglichkeit, mit gutem Gewissen einzukaufen. Gastronomen können ihr Gemüse und ihre Kräuter zukünftig direkt aus der Nachbarschaft beziehen und sind nicht mehr auf teure Produkte mit fraglicher Herkunft angewiesen. Bei uns wissen die Kunden genau, wo die Pflanzen wachsen und was in ihnen steckt – pestizidfrei, zuverlässig und immer verfügbar. Das sind klare Vorteile gegenüber vielen Wettbewerbern.

Würden Sie rückblickend in der Gründungsphase etwas anders machen? Wenn ja, was?

Rückblickend lief und läuft unsere Gründungsphase eigentlich sehr gut, und es gibt nur wenige Dinge, die ich anders machen würde. Der einzige nennenswerte Punkt ist, dass ich früher damit begonnen hätte, nach Teammitgliedern und Mitgründer*innen zu suchen. Wir suchen übrigens immer nach motivierten Menschen, die unsere Vision teilen und Teil unseres Teams werden oder auf eine andere Art zusammenarbeiten möchten. Wenn ihr Interesse habt, schreibt uns gerne eine Nachricht!

Welche nächsten Ziele haben Sie sich für Ihr Unternehmen gesetzt?

Unsere nächsten Ziele sind klar definiert, und bis Ende 2024 haben wir noch einiges vor uns. Der nächste große Meilenstein ist die offizielle Gründung von Plantforge, inklusive aller Registereinträge und der Einrichtung eines Firmenkontos. Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Erweiterung unseres Teams und ich hoffe, dass wir bis Dezember mindestens zwei weitere motivierte Menschen für unser Vorhaben gewinnen können. Wenn alles nach Plan verläuft, sprechen wir 2025 mit Investor*innen und Banken über Finanzierungsoptionen und
die Planung unserer ersten Produktionsanlage im Ruhrgebiet.

Wir danken Florian Eickhoff herzlich für das Gespräch! Dem Team von Plantforge wünschen wir auf seinem Weg alles erdenklich Gute!

Weitere Infos zu Plantforge finden Sie hier: www.plantforge.de
Weitere Infos zur Hochschule Rhein-Waal finden Sie hier: www.hochschule-rhein-waal.de/de/hochschule

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