Kurzinterview mit alyme-Mitgründer Gabriel Schmitz
Fotorealistische 3D-Visualisierungen
© alyme
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Um digitale Versionen unterschiedlicher Materialien zu erstellen, wurden diese bisher teils in aufwändiger Handarbeit hergestellt. Um das zu ändern, hat das Startup alyme nun eine Methode entwickelt, um unterschiedliche Oberflächen in kürzester Zeit fotorealistisch digital zu erfassen.
Herr Schmitz, beschreiben Sie doch bitte einmal kurz was Sie machen.
Der industrielle Einsatz von3D-Visualisierungen hat sich in weniger als zwei Jahrzenten weg vom avantgardistischen Status „Special Effects“ hin zu einem allgemein verbreiteten, oft schlichtweg erwarteten Standard entwickelt. Weltweit gewinnen 3D-Visualisierungen branchenübergreifend immer mehr an Bedeutung. Die Unterhaltungsindustrie, in Form von Videospielen und Spielfilmen, arbeitet bereits großteilig mit computergenerierten Szenerien. Auch Kreativagenturen setzen besagte Bildgebung vielseitig zur bewerbungumsatzstarker Produktgruppen ein. Zusätzlich werden im Bereich der virtuellen Produktentwicklung 3D-Techniken zur Begutachtung von digitalen Prototypen eingesetzt, um schon vor der Realisierung potentiellen Fehlerquellen entgegenzuwirken. Selbst Museen und Archive arbeiten mehr und mehr an der Digitalisierung von historischen Schätzen und Kunstwerken zur Erhaltung und Konservierung.
Um dem geforderten Grad an Realismus gerecht zu werden, werden möglichst akkurate Beschreibungen der Geometrie und der optischen Materialeigenschaften benötigt. Die geometrischen Daten liegen oft als CAD Daten vor oder können mit einem von vielen 3D-Scannern digitalisiert werden. Die optischen Materialeigenschaften werden jedoch in zeitlich intensiver, aufwändiger Handarbeit hergestellt. Die Daten stellen lediglich eine grobe Approximation dar, die wenig bis gar nichts mit den physikalisch messbaren Eigenschaften des Materials zu tun hat.
Wir haben ein Messsystem entwickelt, das in der Lage ist reale Materialoberflächen vollständig und in kürzester Zeit zu vermessen. Die Ergebnisse können sofort in jeder 3D-Visualisierungssoftware eingesetzt werden. Wir bieten unseren Kunden einen individuellen Materialscanservice und den Zugang zu einer universellen Materialdatenbank. Dadurch sparen sie Zeit und Personal, erhalten gleichzeitig konstant höchste Qualität und können unsere Materialdaten hürdenfrei in ihren bestehenden Workflow integrieren – die lästige Handarbeit entfällt.
Wir haben die Vision mit unserem Materialscanservice und unserer Materialdatenbank eine zentrale Anlaufstelle für die Computer Generated Imagery (CGI) Branche zu schaffen, die international für höchste Qualität steht.
Wie kam es überhaupt zur Ausgründung?
Die Idee zu alyme hatten wir gemeinsam am Ende eines Hochschulforschungsprojektes. Die Forschungsergebnisse waren sehr vielversprechend, wären aber wirtschaftlich nicht weiterverwendet worden, da unser Industriepartner keine weiteren Kapazitäten hatte um diese zu übernehmen. Da wir ein zu großes Potential in der Idee gesehen haben, haben wir beschlossen das Ganze auszugründen.
Wie lang hat der Prozess gedauert – von der Idee zur Marktreife?
Der gesamte Entwicklungsprozess, von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt hat etwa 4 Jahre in Anspruch genommen. Natürlich befindet man sich bei so einem hochtechnologischen Thema aber immer in der Weiterentwicklung.
Welche war eure wertvollste Erfahrung im Prozess der Gründung?
Es kam bei uns in der stressigen Gründungsphase noch zu Umstrukturierung im Gründungsteam, was uns gezeigt hat wie essentiell wichtig es ist, dass alle Gründer die gleiche Vision teilen und an einem Strang ziehen.
Wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen dem alyme-Team weiterhin alles Gute!