Kurzinterview mit dem Team von ANTRIC.
Das Lastenrad für die letzte Meile.
ANTRIC, gegründet von Moritz Heibrock und Eric Diederich, Absolventen der Hochschule Bochum, steht für ein junges Unternehmen, das ein robustes und wendiges Schwerlastenfahrrad für eine effizientere und bequemere Zustellung auf der letzten Meile entwickelt.
Könnten Sie unseren Leser*innen knapp beschreiben, was sich hinter Ihrer Idee von ANTRIC verbirgt?
Wie so oft liegen auch beim Onlinehandel Freud und Leid nah beieinander: Die einen stehen glücklich am Fenster und warten gespannt auf ihr bestelltes Paket, während die anderen hinter dem Dieselsprinter im Stau feststecken, welcher in der 2. Reihe parkt und das Paket liefert. Diese Situation ist für alle Beteiligten nur eines – nervenaufreibend.
Genau an diesem Problem setzt ANTRICs Idee an. Kurz gesagt: Wir entwickeln ein robustes und wendiges Schwerlastenfahrrad für eine effizientere und bequemere Zustellung auf der letzten Meile. So werden wir mit dem ANTRIC ONE Teil der Mobilitätswende sein und dazu beitragen unsere Städte wieder lebenswerter zu machen.
Welchen Mehrwert bieten ihre geplanten Cargo Bikes für die Paketzustellung – umweltbezogen und wirtschaftlich?
Das ANTRIC ONE wird die City Logistik grundlegend verändern. Hin zu einem Stadtbild, das wir uns alle wünschen: grüner und vor allem umweltverträglicher. Es ist ein kleines, wendiges E-Bike, welches vor allem in engen Altstadtgassen und Fußgängerzonen effizienter ist, als ein großer, wuchtiger Sprinter. Durch den modularen Aufbau ist das Fahrzeug wandelbar und vielseitig einzusetzen – nicht nur in der Logistik. Um es zu nutzen, ist kein Führerschein erforderlich.
Was kaum jemand weiß: Etwa die Hälfte der Kosten bei der Paketzustellung entstehen auf der letzten Meile. In den sich rasant wandelnden Städten bietet unser Cargo-Bike eine ökologische und kostengünstigere Alternative für die City Logistik von morgen.
Von der Idee bis zur Gründung: Skizzieren Sie unserem Netzwerk gerne Ihre wichtigsten Meilensteine.
Seit 2015 entwickeln wir an der Hochschule Bochum Fahrzeuge zwischen E-Bike und Elektroauto. Dort haben wir auch 2019 mit der Entwicklung des ANTRIC ONE begonnen. Nachdem wir sehr viel positives Feedback von Logistikunternehmen zu unserem ersten Prototyp bekommen haben, entschieden wir uns im Sommer 2020 dazu die ANTRIC GmbH zu gründen, um unser Fahrzeug zur Serienreife zu bringen.
An diesem Ziel arbeiten wir momentan mit unserem 12-köpfigen Team mit Erfahrung aus der Automobilindustrie, dem Hochschulprojekt, dem Marketing und unserem Designer.
Was waren die größten Schwierigkeiten, die Sie auf Ihrem Gründungsweg überwunden haben?
Das ANTRIC ONE ist ein durchaus komplexes Produkt, welches wir mit begrenzten Finanzmitteln umsetzen müssen. Die notwendige Expertise die dazu erforderlich ist, spiegelt sich in unserem Team wieder, welches ebenfalls, selbstverständlich, Kosten verursacht. Eine große Herausforderung besteht in jedem Fall darin Investoren zu überzeugen und so Finanzmittel einzuwerben.
Hat sich Ihr Produkt im Laufe des Prozesses verändert oder sind Sie von Beginn an bei Ihrer (ersten) Idee geblieben?
Wir haben von Anfang an großen Wert auf die Meinung und das Feedback unserer potenziellen Kunden gelegt. Durch einen Austausch mit diesen, seit Beginn der Entwicklung des ANTRIC ONE, haben wir so Anforderungen an das Produkt identifiziert, die wir dann im nächsten Schritt umgesetzt haben. So wurden im Laufe der Zeit einzelne Details an dem Fahrzeug verändert. Der Antrieb ist heute beispielsweise konzeptionell deutlich anders als ursprünglich geplant. Auch das Wechselcontainerkonzept zum Beladen des Bikes wurde angepasst und weiterentwickelt. Auf der anderen Seite sind einige Dinge seit Anfang an unverändert geblieben: Beispielsweise das 2m³ Ladevolumen, das 4-Räder-Konzept, die Federung oder auch die Stoffkarosserie des ANTRIC ONE. Und nicht zu vergessen unser Wille, ein effizientes und emissionsfreies Cargo-Bike für die Zustellung auf der letzten Meile herzustellen.
Wenn Sie heute künftige Gründer*innen treffen, welche 3 Ratschläge geben Sie ihnen?
- Nehmt an Inkubatorenprogrammen teil!
„So richtig“ hat es bei uns mit dem Senkrechtstarterwettbewerb angefangen. Es ist immer eine gute Idee die zahlreichen Angebote im Ruhrgebiet für Gründerinnen und Gründer zu nutzen um sich zu vernetzen, Feedback zur eigenen Geschäftsidee zu bekommen und sich Wissen anzueignen.
- Zu viel Arbeit kann euch und eurem Vorhaben schaden.
Auf lange Sicht bringt euch zu viel Arbeit nicht nach vorn und macht euch nicht produktiver – ganz im Gegenteil. Solange ihr einen guten Ausgleich pflegt bleibt ihr motiviert und Aufgaben, in denen man sich schnell verfängt, fallen gleich wieder viel einfacher!
- Last but not least: Ein Team, auf das ihr euch vollends verlassen könnt, das 100% hinter der Sache steht und mit dem es Spaß macht, an der eigenen Idee zu arbeiten und diese voran zu treiben.
Wir blicken freudig und gespannt in die Zukunft von ANTRIC und bedanken uns ganz herzlich für das nette Gespräch.
Und selbstverständlich, wünschen wir dem ANTRIC-Team nur das Beste!
- Weitere Infos zu ANTRIC finden Sie hier: antric.de
- Weitere Infos zur Hochschule Bochum finden Sie hier: hs-bochum.de