Innovation bei Koopkurrenz in Netzwerken der Sozialwirtschaft.
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Köln, 15. April 2021. Innovationen finden auch in der Sozialwirtschaft und der Sozialen Arbeit oftmals bei Koopkurrenz statt, d.h. gleichzeitig bei Kooperation und Konkurrenz. Hieraus ergeben sich typische Fragen, die durch eine kluge Nutzung von Netzwerkstrukturen angegangen werden können. Werner Schönig, Professor für Sozialökonomik und Konzepte der Sozialen Arbeit an der katho, Abtl. Köln, eröffnet mit seiner Publikation bei Beltz Juventa neue Perspektiven für den Bereich des Netzwerkmanagements.
Dabei lässt er sich u. a. von Erfahrungen im Sozial-Wissenschaftsladen inspirieren, einem Pilotprojekt von s_inn, das Forschungsprojekte mit der Zivilgesellschaft und der Praxis Sozialer Arbeit partizipativ realisiert. Katharina Lutz, Sozial-Wissenschaftsladen Köln, stellte Werner Schönig zu seiner Publikation folgende Fragen:
Lutz: Welche grundsätzliche Idee steckt hinter Ihrer neuen Publikation?
Schönig: Die grundsätzliche Idee ist, Chancen und Grenzen von Innovationsnetzwerken zu betrachten und dabei besonders den Aspekt der Koopkurrenz, also der Gleichzeitigkeit von Kooperation und Konkurrenz, in den Blick zu nehmen. Dies geschieht zum einen allgemein und dann mit einem Fokus auf die Sozialwirtschaft.
Lutz: Was sind Ihre zentralen Erkenntnisse im Hinblick auf Innovation bei Koopkurrenz in Netzwerken der Sozialwirtschaft?
Schönig: Innovationsmanagement in Netzwerken bedeutet, dass man sich permanent in Spannungsfeldern bewegt, wie eben das Spannungsfeld zwischen Kooperation und Konkurrenz, aber auch andere Spannungsfelder, wie z.B. zwischen Veränderungsstreben und Vertrauen in Stabilität sowie zwischen Förderung durch die Struktur oder durch den Prozess. Das klingt zunächst recht theoretisch, bedeutet jedoch in der Praxis konkret, dass man einen mittleren Weg zwischen diesen Spannungsfeldern finden muss, eine Art produktive Balance, damit die damit verbundenen Kräfte produktiv genutzt werden können. Wenn das nicht funktioniert, dann können Netzwerke blockieren, es ist also wichtig, diese Spannungsfelder im Blick zu behalten.
Lutz: Inwiefern haben Ihre Erfahrungen als Projektleiter im Sozial-Wissenschaftsladen Sie zu diesem Buch inspiriert?
Schönig: Der Sozial-Wissenschaftsladen ist ein Netzwerk unterschiedlicher Akteur_innen, das an neuen Fragen arbeitet und dabei meist auch recht innovativ ist. Nun hat die Praxis gezeigt, dass dieses Netzwerk kein Selbstläufer ist, sondern zugewandt und mit Bedacht begleitet, gegebenenfalls sogar gemanagt werden muss. Mein Buch antwortet gleichsam auf diese Beobachtung und versucht, Antworten auf einige der wichtigsten Fragen in diesem Zusammenhang zu geben.
Literatur: Werner Schönig (2021) Innovation bei Koopkurrenz in Netzwerken der Sozialwirtschaft. Produktive Balance in Bewegung, Beltz Juventa.
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Holger Walz
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