Die FH Südwestfalen erforscht mit der Carl Bechem GmbH gemeinsam innovative Schmierstoffe für die Automobilindustrie.
Iserlohn, 02. November 2021. Die Heckklappe öffnet sich automatisch, der Sitz gleitet leise in die richtige Position: Für den reibungslosen Betrieb von elektrischen Komfortantrieben im Auto sorgen Schmierstoffe für ein optimales Ergebnis. Die Carl Bechem GmbH in Hagen und der Studiengang Automotive der Fachhochschule Südwestfalen in Iserlohn haben sich zusammengetan und erforschen nun gemeinsam innovative Schmierstoffe für die Automobilindustrie. „Schmierstoff ist ein Konstruktionselement“, meinen Stephan Henzler, Technologiemanager und Dr. Patrick Degen, Leiter des Innovationsmanagements bei Carl Bechem, „wir können Schmierstoffe gut designen, aber es ist auch wichtig, sie an konkreten Anwendungen zu testen“. Und das kann das Labor für Getriebetechnik der Fachhochschule Südwestfalen unter Leitung von Prof. Dr. Karsten Schöler. „Wir nehmen zwei Standardgetriebe – einen Fensterheber- und einen Heckklappenantrieb – in den Blick. An unseren Prüfständen erforschen wir dann das Verhalten von Schmierstoffen“, erklärt Prof. Schöler. Das soll neue Erkenntnisse in Hinblick auf Verschleiß, Wirkungsgrad und Akustik bringen. Je nach Ergebnis wird der Schmierstoff dann neu konstruiert oder angepasst.
Industrie und Forschung kooperieren
„Wir führen hier in Kooperation mit der Fachhochschule Grundlagenforschung durch: Was muss der Schmierstoff können und wo sind Wechselwirkungen“, betont Henzler, „so können wir als Unternehmen den Automobilherstellern innovative Schmierstoffe anbieten, die vorher auch an konkreten Anwendungen getestet wurden“. Das Labor für Getriebetechnik gehört zum Studiengang Automotive und hat einen Lehr- und Forschungsschwerpunkt im Bereich Analyse und Optimierung von Komfortantrieben in Fahrzeugen. Hierbei gewinnt neben Verschleiß und Wirkungsgrad der Zahneingriff und die daraus resultierende Akustik immer stärker an Bedeutung. Die Zusammenarbeit mit der Firma Bechem ist auf mehrere Jahre angelegt. Davon profitieren auch die Studierenden. Alexander Weiner beispielsweise wird im Rahmen der Kooperation seine Bachelorarbeit schreiben. Für Unternehmen und Hochschule ist das Projekt ein Gewinn. Die Hochschule kann ihr Know-how in puncto Schmierstoffe weiterentwickeln und das Unternehmen kann seine Schmierstoffe an konkreten Anwendungen testen. „Industrie und Forschung gehören einfach zusammen“, bringt es Henzler auf den Punkt.
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