Westfälische Hochschule: Kühlen nach Art der Pflanzen
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Bocholt, 18. April 2019. Elektromobilität soll den Straßenverkehr sauberer machen. Und weniger Lärm machen. Dazu muss nicht nur der Antrieb von fossilen Brennstoffen auf Strom umgebaut werden. Bioniker der Hochschulabteilung Bocholt der Westfälischen Hochschule haben sich jetzt vorgenommen, die Kühlung der Motoren neu zu denken und zu bauen, damit sie mindestens so leise und so effizient ist wie die bisherige Kühlung von Autos.
Zwei Jahre geben sich die Bioniker der Hochschulabteilung Bocholt der Westfälischen Hochschule Zeit, um eine ganz neue, von der Biologie inspirierte Art der Motorkühlung zu erfinden und zu bauen. Genauso lange werden sie vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen des „Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand“ (ZIM) finanziell gefördert mit knapp 200.000 Euro. Zwei Industriepartner in Süddeutschland – die Firmen Impetro (Gerlingen) und ITB (Stuttgart) – kümmern sich um weitere technische Neuentwicklungen für die Kühlung.
Das Spezialgebiet der Bocholter Wissenschaftler ist der Nachbau der Druckregulation zwischen Zellen bei Holz: Spezielle Poren wirken hier als regelnde Ventile und bestimmen so den Flüssigkeitsaustausch, der später am Auto die Kühlung regelt. Projektleiter Prof. Dr. Tobias Seidl: „Wir machen dasselbe wie immer als Bioniker: Wir schauen uns das biologische Funktionsprinzip genau an, analysieren seine Wirkungsweise und bauen es dann technisch nach.“ Nicht aus biologischem Material, sondern voraussichtlich aus Kunststoff. Wichtig ist, dass das Kühlsystem später flexibel auf verschiedene Betriebsarten wie etwa „Laden“ oder „Bergfahrt“ reagieren kann. Und dass es leicht und billig ist.
Außerdem muss es bei allen vorhersehbaren Umweltbedingungen funktionieren. Diese Grenzfälle werden allerdings wahrscheinlich erst nach 2020 getestet, wenn bis dahin ein Prototyp entwickelt ist. „Wir sind aber ziemlich optimistisch“, so Seidl, „dass wir alle unsere Ziele in absehbarer Zeit erreichen und Elektrofahrzeuge dann noch ein bisschen besser werden: für die Umwelt und für die Menschen im Verkehr.“
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Quelle: Westfälische Hochschule
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