HSHL möchte Wissenslücken in Unternehmen schließen
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Hamm, 21. Juni 2023. Wie fit sind Unternehmen, wenn es um den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) geht? Welche Chancen und Risiken gehen mit dem Einsatz von KI einher? Diese Fragen werden häufig mit Blick auf Anwendungsmöglichkeiten in den wertschöpfenden Prozessen gestellt. Doch was ist mit den Voraussetzungen und dem Einsatz von KI im Management von unternehmerischen Risiken? Die Projektgruppe “KI in GRC”, aktuell bestehend aus Prof. Dr. Eva Ponick, Lehrgebiet “Wirtschaftsinformatik und Grundlagen der Wirtschaftswissenschaften”, und Prof. Dr. Gabriele Wieczorek, “Industrielle Statistik und Wahrscheinlichkeitstheorie”, von der HSHL, beschäftigt sich mit den Chancen, Risiken und Anwendungspotenzialen von KI in einem wertorientierten und ganzheitlichen Risikomanagement.
GRC (Governance, Risk and Compliance) ist ein integrierter Ansatz, bei dem die genannten Funktionen in der Unternehmensführung miteinander verknüpft sind. Methoden der Künstlichen Intelligenz stellen dabei eine wichtige Technologie der digitalen Transformation dar. Rückmeldungen zu den Ergebnissen einer Studie, die potenziellen Anwendungen von Künstlicher Intelligenz in GRC identifiziert und analysiert, zeigen die Relevanz des Themas aus Sicht von Unternehmen und Fachverbänden.
Künstliche Intelligenz im Risikomanagement: Unternehmen häufig unzureichend informiert
“Unternehmen wissen häufig gar nicht, ob und in welchem Umfang sie mit den verwendeten Systemen und Softwareprodukten Künstliche Intelligenz einsetzen. Sie sind aber verpflichtet, ein umfassendes Risikomanagement zu betreiben, dass natürlich auch diese Risiken beinhalten muss”, erörtern die HSHL-Professorinnen. Die Studie wurde auch auf dem IT-GRC Kongress im September 2022 in Mannheim vorgestellt.
Die Studie untersucht Anwendungspotenziale Künstlicher Intelligenz in Governance, Risk und Compliance. Die Umfrage wurde online und anonym durchgeführt. Um jedoch möglichst viele Personen mit GRC-Bezug in Unternehmen zu erreichen wurden unterschiedliche Verbände und Organisationen zur Verbreitung des Umfragelinks angefragt. “Im Rahmen der Anfragen wurde schnell klar, wie wichtig dieses Thema allgemein gesehen wird und wir möchten allen Beteiligten für die Unterstützung danken.”
Zwar kann die Studie mit insgesamt 67 abgeschlossenen Fragebögen nicht als repräsentativ erachtet werden, sie führt dennoch zu wichtigen Anhaltspunkten in der weiteren angewandten Forschung. Obwohl KI im Unternehmen längst angekommen ist, gilt dies noch nicht in gleichem Maße für den Bereich GRC. Speziell für diesen Bereich müssen geeignete KI-Anwendungen herausgearbeitet werden. Zusätzlich müssen die Voraussetzungen detaillierter untersucht werden, die notwendig für einen zielgerichteten Einsatz sind, wie z.B. der Datenaustausch und die Verzahnung der GRC-Bereiche.
KI erkennt Risiken in Echtzeit
“KI ist für das Risikomanagement eines Unternehmens ein zweischneidiges Schwert”, sagt Prof. Ponick. “So stellen sich Unternehmen unterschiedliche Fragen wie zum Beispiel: Wie können mögliche Risiken, die durch die Verwendung von KI entstehen, erfasst und kontrolliert werden? Welche Grundlagen müssen vorhanden sein, um aus regulatorischer Sicht, den Einsatz Künstlicher Intelligenz zu beherrschen?” Prof. Wieczorek konstatiert: “Die Methoden der KI können im Umgang mit bestandsgefährdenden Risiken auch wertschöpfend eingesetzt werden. So können mit KI beispielsweise Risiken in Echtzeit erkannt werden. Und diese Potentiale von KI wollen wir für das unternehmerische Risikomanagement heben.”
Die weitere Arbeit wird sich speziell auf kleinere und mittlere Unternehmen fokussieren, um die notwendigen Rahmenbedingungen und Kontrollmöglichkeiten zu erforschen.
Originalmeldung:
https://www.hshl.de/hochschule-hamm-lippstadt/news-presse-blog/uebersicht/kuenstliche-intelligenz-im-risikomanagement-studie-von-hshl-projektgruppe/
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