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Licht für die Landwirtschaft in der Stadt

Forscher der FH Südwestfalen schaffen optimale Wachstumsbedingungen im Gewächshaus

Gastforscherin Jovita Liutkutė untersucht die Lichtwirkung der speziellen LEDs auf Microgreens. (Bild:FH/Mertens)

© FH Südwestfalen | Mertens

Soest, 14. März 2019. Die meisten Pflanzen brauchen Erde, Wasser, Luft, Licht und Wärme, um wachsen zu können. Wo dies nicht in ausreichender Menge vorhanden ist, müssen alternative Lösungen her – vor allem vor dem Hintergrund der stetig wachsenden Erdbevölkerung bei nicht adäquat steigenden landwirtschaftlichen Flächen. Die „urbane Landwirtschaft“ schließt städtische Ballungsgebiete als Fläche für den Anbau mit ein. Wissenschaftler der Fachhochschule Südwestfalen entwickeln jetzt Lösungen, wie innovative Produktionssysteme in der Stadt gelingen können.

Im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts proGIreg (productive Green Infrastructure for postindustrial urban regeneration) untersucht der Fachbereich Agrarwirtschaft Produktionsmethoden, die sich für Landwirtschaft in städtischen Ballungsgebieten (urban farming) eignen. Eine der Methoden ist die Produktion von so genannten Microgreens, das sind Keimlinge, die in einer Wuchshöhe von ca. 10 bis 15 cm geerntet werden. Gastforscherin Jovita Liutkutė (MSc Horti- kultur) vom Projektpartner Aquaponik-Manufaktur GmbH untersucht im Rahmen des Projekts u.a. die Produktionsbedingungen von Microgreens aus Erbsen und Ackerbohnen hinsichtlich Temperatur, Luftfeuchte, Lichtmenge, Substratmenge, Saatgutmenge und -dichte. Allerdings scheint die Sonne nicht immer (vor allem im Winter) in ausreichendem Maß. Da Pflanzen für die Photosynthese nur bestimmte Teile des Lichtspektrums benötigen, können energieeffizienten Leuchtdioden mit einem angepassten Farbspektrum das Sonnenlicht ersetzen bzw. ergänzen. Das am Fachbereich Elektrische Energietechnik in Soest angesiedelte Fraunhofer- Anwendungszentrum für Anorganische Leuchtstoffe unter Leitung von Hochschulprofessor Dr. Stefan Schweizer beschäftigt sich u. a. mit dem Farb- und Thermomanagement von LEDs und LED-Modulen. In Projekten mit der regionalen Industrie, wie beispielsweise dem Unternehmen BJB GmbH & Co.KG, Systemlieferant für die Leuchten- und Hausgeräteindustrie, werden LED-Systeme charakterisiert und optimiert. BJB stellte für die Arbeit von Frau Liutkutė ein mehrstöckiges Regal (vertical farming) mit spezieller LED-Beleuchtung als Musterstück zur Verfügung.

Aquaponik als eine ökologische Alternative der Bewirtschaftung 

Andere Forschungsinitiativen, wie das Demonetzwerk Leguminosen oder das von der EU geförderte Projekt LegValue, an denen die Fachhochschule als Partner mitarbeitet, betrachten Erbsen und Bohnen in erster Linie als Futtermittel. Die Produktion von Microgreens schafft hingegen zusätzliche Vermarktungswege im Lebensmittelbereich und zeichnet sich darüber hinaus durch niedrige Investitionen und kurze Kulturdauern aus. Diese Eigenschaften machen die Methode besonders als saisonale Produktionskomponente für den Winterbetrieb von Aquaponik-Systemen interessant. Als besonders effizente Form des Anbaus sieht proGireg den Aufbau einer Aquaponik-Anlage im Dortmunder Norden vor. Dabei ist eine Aquakultur mit Fischen mit einer Pflanzenstrecke im Gewächshaus über einen Wasserkreislauf verbunden. Das nährstoffreiche Wasser aus der Fischhaltung wird so gereinigt und die Ausscheidungen der Fische direkt als Dünger für Pflanzen genutzt. Üblicherweise ist in Aquaponik-Systemen das Nährstoffangebot aus der Aquakultur über das Jahr konstant, während der Nährstoffbedarf der Pflanzen stark von der Sonneneinstrahlung abhängt und somit im Winter am niedrigsten ist. Durch die Produktion von Microgreens kann das Prozesswasser auch im Winter sinnvoll verwendet werden.

Originalmeldung:
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Ansprechpartnerin:
FH Südwestfalen
Leiterin Hochschulkommunikation
Birgit Geile-Hänßel
+49 (0)2371 566 100
haenssel.birgit@fh-swf.de

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2021-06-22T15:16:03+02:0014.03.2019|Kategorien: Energie & Ressourcen, Nachhaltigkeit|Tags: |

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