Forschungsteam der FH Münster veranstaltete Workshop zu Biogasanlagen und ihrem Nutzen für die lokale Industrie
© FH Münster / Sylke Mehnert
Münster/Saerbeck, den 17. November 2022. Nachhaltige Energieversorgung und -unabhängigkeit sind zwei Schlagwörter, die in der aktuellen Debatte um die Energiekrise viel diskutiert werden. Mit dem Ziel, bestehende Kapazitäten zur regenerativen Energieversorgung in Zukunft noch effizienter nutzen zu können, hat ein Forschungsteam um Prof. Dr. Christof Wetter und Dr. Elmar Brügging am Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt der FH Münster einen Workshop mit Vertreter*innen regionaler Energieerzeuger und Industrieunternehmen im Bioenergiepark in Saerbeck veranstaltet. Im Fokus standen die Potenziale und mögliche Optimierung von Biogasanlagen zur Erzeugung nachhaltiger Energie.
Betreiber*innen von Biogasanlagen werden durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 20 Jahre lang für ihre erzeugte Energie vergütet. Doch danach stehen sie vor einer Zukunftsentscheidung: Wie kann die Anlage wirtschaftlich weiterbetrieben werden und auch künftig einen Beitrag zur Minderung des CO2-Ausstoßes leisten? Mit dieser Frage beschäftigt sich das vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) geförderte Projekt „Biogas: Zukunftsperspektive für das Münsterland“, in dessen Rahmen nun der Workshop stattgefunden hat.
Neun Vertreter*innen von Biogasanlagen aus Altenberge und Umgebung sowie der Firmen Wessling und Schmitz Cargobull diskutierten mit dem Projektteam über die Möglichkeiten und Potenziale der Bündelung mehrerer Biogasanlagen und die Zusammenarbeit mit der regionalen Industrie. „Ein Mikrogasnetz, welches das in der Region entstehende Rohbiogas bündelt, schafft neue Nutzungsmöglichkeiten für die klassische landwirtschaftliche Biogasanlage, wie man sie im Münsterland häufig vorfindet“, beschreibt Brügging die Hintergründe des Workshops.
Anhand einer Karte mit den Standorten der Anlagen und Unternehmen diskutierte die Gruppe erste Ideen. So ließe sich das gebündelte Rohgas zum Beispiel zu Biomethan in Erdgasqualität aufbereiten oder könnte genutzt werden, um die regionale Industrie gemeinschaftlich und somit sicher zu versorgen. Auch eine Kombination aus beiden Konzepten sei denkbar. Im nächsten Schritt sollen Energiepotenzial und -bedarf konkret bestimmt werden.
Die Gruppe war sich einig, dass es ein nächstes Treffen geben wird: „Der Weg in die Zukunft sollte gemeinsam gegangen werden, so ergeben sich neue Konzepte, um den wertvollen Beitrag der Biogasanlagen für eine nachhaltige Energieversorgung zu erhalten“ erklärte Hubert Lütke Lengerich, Geschäftsführer der Bioenergie Entrup. Außerdem vereinbarten die Beteiligten, die Politik sowie weitere Akteur*innen künftig miteinzubinden.
Originalmeldung:
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FH Münster
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