An der HS Gesundheit in Bochum sind zwei neue Projekte zu virtueller und erweiterter Realität gestartet
© HS Gesundheit/Jürgen Nobel
Bochum, 6. Oktober 2021. Die Hochschule für Gesundheit hatte im Rahmen des Programms “Fellowships für Innovationen in der digitalen Hochschullehre“ (digiFellows) aus der Vereinbarung zur Digitalisierung mit dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft zwei Förderungen mit jeweils 50.000 Euro ausgeschrieben. Beide Projekte starten zum 01. Oktober 2021 und haben eine Laufzeit von 12 Monaten. Die Vereinbarung zur Digitalisierung läuft insgesamt bis Ende 2023 und soll die Einführung innovativer Digitalisierungskonzepte an Hochschulen in Nordrhein-Westfalen unterstützen. Ausgewählt wurden die Projekte “Prototypische Implementierung von Mixed Reality-Anwendungen im Bereich des E-Learnings“ (PrIMEL) und “Ausbau einer Austauschplattform und Schaffung einer Wissensbasis für Anwendungen Erweiterter Realitäten in der Lehre“ (ASTER).
Virtuelle und erweiterte Realität
“Virtuelle Realität ist eine Technologie, mit der viele Lehrinhalte deutlich anschaulicher präsentiert werden können. Sie erlaubt es außerdem, Simulationstrainings als Lernbaustein durchzuführen. Über spielerische Anreize – man spricht hier von gamification – kann eine Motivationsförderung erreicht werden. Das alles macht es naheliegend, VR-Technologien als didaktisches Element näher zu betrachten” erklärte Prof. Dr. Wolfang Deiters, Professor für Gesundheitstechnologien an der HS Gesundheit, der beide Projekte betreut. Bei der erweiterten Realität (Augmented Reality, AR) wird die physische Realität durch das Einblenden zusätzlicher Informationen erweitert, sodass sich Objekte oder Prozesse detailliert nachvollziehen und erklären lassen. In der virtuellen Realität (Virtual Reality, VR) hingegen tauchen die Studierenden – beispielsweise durch VR-Brillen – komplett in eine computergenerierte Realität ein. Ist keine von beiden Techniken eingebunden, spricht man von physischer Realität – also von der „Alltagswelt“.
Forschungsansätze
Das PrIMEL-Projekt widmet sich dem Mixed Reality-Ansatz, bei dem sowohl Anwendungen auf Basis einer virtuellen Realität als auch Anwendungen der erweiterten Realität betrachtet werden. Dabei sollen zunächst bereits existierende Anwendungen identifiziert und dann in der Lehre ausgetestet werden. Im letzten Schritt sollen dann Studierende und Lehrende angeleitet werden, auch eigene Anwendungen im Mixed-Reality-Bereich zu erstellen. Im Rahmen des ASTER-Projektes soll ein “Materialienkoffer” aufgebaut werden, der auch eine Datenbank von sogenannten Serious Health Games enthält – gemeint sind VR/AR Anwendungen, die der Ausbildung der Studierenden im Gesundheitsbereich dienen können. Neben der benötigten Hard- und Software soll auch ein Feedbacksystem bereitgestellt werden, um die einzelnen Anwendungen bewerten und die eigenen Erfahrungen mit Kolleg*innen teilen zu können. Die entstanden Materialien aus beiden Projekten sollen im Anschluss auf dem Landesportal für Studium und Lehre (ORCA.NRW) anderen Hochschulen zur Verfügung gestellt werden. „Der weitere Ausbau der Digitalisierung in Studium und Lehre ist uns für die gesundheitsbezogenen Studiengänge ein wichtiges Anliegen, das auch im Austausch mit anderen Hochschulen viele Chancen für die qualitative Weiterentwicklung bietet“, so Prof. Dr. Sven Dieterich, Vizepräsident für Studium und Lehre.
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