HS Düsseldorf leitet BMBF-Forschungsprojekt zur multimodalen Stressreduktion.
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Düsseldorf, 25. September 2018. Mit dem Start des neuen Semesters beginnt auch das dreijährige Forschungsprojekt NOSTRESS, das mit 1.65 Mio Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Projektleiter Prof. Dr. Christian Geiger freute sich letzte Woche über den Bescheid von 614.000 Euro für die Hochschule Düsseldorf.
Krankheiten, die durch Stress hervorgerufen oder verstärkt werden, sind in der westlichen Welt weit verbreitet und verursachen hohe Kosten für unser Gesundheitswesen. Daher sollten Fertigkeiten zur Stressbewältigung stärker erlernt und im Alltag ausgeübt werden. Entspannungsübungen können hier sehr hilfreich sein, werden aber oft – mangels Motivation – nicht regelmäßig durchgeführt. Ziel des Projekts NOSTRESS ist es, eine Kombination verschiedener Technologien zu entwickeln, die insbesondere die Entspannungstechnik „Imagination“ im Alltag, z. B. im Büro oder zu Hause fördert.
Multimodale Stressreduktion durch VR-Technologien
Dazu werden mobile, multimodale VR-Technologien mit automatisierter, harmonischer Klanggenerierung in immersivem 3D-Sound und einer mit der virtuellen Welt synchronisierten Massagetechnik kombiniert. Eine eigenentwickelte körpernahe Sensorik erlaubt es, physiologisch messbare Stressindikatoren (Puls, Atmung, Hautleitwert, Blutdruck) aufzunehmen und das Training individuell anzupassen. Der Nutzen einzelner Komponenten sowie die Effektivität des Gesamtsystems werden in zwei Studien validiert.
Neben der Hochschule Düsseldorf als Koordinator und der Uni Siegen als Experte für Design und Psychologie sind vier Unternehmen aus Düsseldorf Teil des Konsortiums. Die Medisana Space Technologies GmbH entwickelt eine vollständig programmierbare Massagematte, TRO Music entwickelt Verfahren zur automatischen harmonisierten Klangerzeugung und das IOX Lab fertigt einen Prototyp für ein Armband zur Stresserkennung. Geeignete virtuelle Stories entwickelt der langjährige HSD-Projektpartner LAVAlabs Moving Images.
„Im Projekt NOSTRESS wollen wir in einem interdisziplinären Team VR-Technologie, köpernahe tragbare Sensorik und „Empathic Computing“-Technologie miteinander verknüpfen und praxistauglich anwenden“, erklärt Christian Geiger vom Fachbereich Medien, der mit dem Interaktionsdesigner Prof. Dr. Marc Hassenzahl von der Universität Siegen die Idee für dieses Projekt entwickelt und erfolgreich beantragt hat.
Empathic Computing ist ein neues Forschungsfeld an der Schnittstelle von Informatik, Mensch-Technik-Interaktion und Psychologie und beschäftigt sich mit der Erkennung emotionaler Zustände und der Nutzung dieser Informationen um Systeme nutzerorientiert zu gestalten und zu entwickeln. „Bei diesen Systemen steht das Erleben und Wohlbefinden der Nutzer im Vordergrund – innovative Technik muss sich dem unterordnen“, erklärt Christian Geiger die Ausrichtung des Projekts, das einen weiterer Baustein der vielfältigen Digitalisierungsaktivitäten an der Hochschule Düsseldorf darstellt.
Individuelle Stressbewältigung möglich
Das geplante Gesamtsystem bietet dem Nutzer ein Werkzeug, mit dem Stressbewältigung für jeden individuell und intuitiv erlernbar werden soll. Bei der Entwicklung wird auf ein ausgewogenes Kosten-Nutzen-Verhältnis des Endprodukts geachtet, um die Technologie später auch breit einsetzen zu können.
Gefördert wird das Projekt vom BMBF im Programm „Interaktive Systeme in virtuellen und realen Räumen – Innovative Technologien für ein gesundes Leben“
„Wir erwarten in diesem BMBF-Programm noch ein oder zwei „gute“ Nachrichten in den nächsten Monaten“, deutet Christian Geiger an, dass sich die HSD eventuell noch auf weitere Digitalisierungsprojekte freuen darf.
Origialmeldung:
https://medien.hs-duesseldorf.de/personen/geiger/2018-09-25_stressreduktion?showarrows=1&sid=n5pffz3cllg0hctur33djio1
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