Die TH Köln und die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg kooperieren mit Hochschulen in Ghana
Köln, 21. Juli 2017 | Sankt Augustin, 18. Juli 2017. Bessere praxisorientierte Lehre, eine engere Anbindung an die Wirtschaft und mehr Unternehmensgründungen von Studierenden: Diese Ziele haben sich technische Hochschulen in Ghana gesetzt. Bei der Umsetzung unterstützen sie die TH Köln, die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (beide Mitglieder des Hochschulnetzwerks NRW) sowie die Internationale Hochschule Bad Honnef.
Die auf vier Jahre angelegte „Partnership for Applied Sciences“ unter der Leitung der H-BRS ist ein Projekt des Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und wird vom NRW-Wissenschaftsministerium gefördert.
Die ghanaische Regierung hat 2016 beschlossen, ihre Polytechnischen Hochschulen zu Technischen Universitäten mit anwendungsorientierten Studiengängen um- und aufzubauen. Dafür wurden unter anderem die Kumasi Technical University und die Cape Coast Technical University im Süden des Landes ausgewählt.
Ghanaische Wirtschaft als Bezugspunkt
„Eines unserer wichtigsten Ziele ist die inhaltliche und didaktische Verbesserung der Lehre vor Ort. Dazu werden wir unsere erfolgreichen, praxisnahen Lehr- und Lernkonzepte an die Gegebenheiten in Ghana anpassen und so die Chancen der Absolventinnen und Absolventen auf dem Arbeitsmarkt entscheidend verbessern“, erläutert Prof. Dr. Thorsten Schneiders vom Cologne Institute for Renewable Energy (CIRE) der TH Köln.
Um die anwendungsbezogene Forschung an den beiden Universitäten weiterzuentwickeln, sind engere Netzwerke mit der regionalen und nationalen Industrie in Ghana geplant. Zudem soll den Studierenden die Gründung von Unternehmen erleichtert werden. „Zentraler Bezugspunkt für unsere Aktivitäten sind die ghanaische Wirtschaft und der dortige Arbeitsmarkt. Professorinnen und Professoren der fünf Hochschulen werden den vorhandenen Bedarf ermitteln und daran sowohl die Lehrpläne als auch mögliche Forschungsaktivitäten ausrichten. Studierende mit innovativen Geschäftsideen wollen wir dabei unterstützen, ihre Visionen in die Tat umzusetzen und erfolgreiche, neue Firmen im Land aufzubauen“, so Schneiders.
Anwendungsorientierung konsequent weiterentwickeln
“Es geht darum, hochwertige und praxisnahe Hochschulbildung in Ghana anzubieten, die den Absolventen auch tatsächliche Chancen im Arbeitsmarkt des Landes eröffnet”, so Prof. Dr. Jürgen Bode, Vizepräsident für Internationalisierung und Diversität an der H-BRS. Hochschulabsolventen haben in dem westafrikanischen Land häufig Schwierigkeiten, einen Einstieg in den Arbeitsmarkt zu finden.
“Am Ende des Prozesses wollen beide Technische Universitäten in Ghana nach dem Modell deutscher Hochschulen für angewandte Wissenschaften lehren, forschen und den Transfer ausbauen”, so Bode.
Um die großen Herausforderungen im Rahmen dieser Transformation zu bewältigen, werde man einen intensiven und gemeinsamen Lernprozess mit allen beteiligten Hochschulen aufsetzen. “Eines der ersten Projektziele besteht darin, die Lehrpläne der ghanaischen Partnerhochschulen konsequent mit Blick auf die Anwendungsorientierung weiterzuentwickeln”, so Bode weiter.
Anschließend gelte es, die Idee der anwendungsorientierten Forschung stärker bei den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlerin an beiden Hochschulen zu verankern und gemeinsam die Netzwerkbildung mit der regionalen und nationalen Industrie zu intensivieren. “Eine erfolgreiche anwendungsorientierte Forschung kann auch in Ghana dazu beitragen, die ökonomische Entwicklung voranzutreiben”, so Jürgen Bode. Mit den Businessinkubatoren schließlich wolle man dafür sorgen, dass Studierende mit innovativen Geschäftsideen bessere Möglichkeiten erhalten, die Ideen in die Tat umzusetzen und erfolgreiche, neue Firmen im Land aufzubauen.
Origialmeldungen:
https://www.th-koeln.de/hochschule/th-koeln-kooperiert-mit-hochschulen-in-ghana_46098.php
https://www.h-brs.de/de/pressemitteilung/h-brs-unterstuetzt-universitaeten-ghana