Abschlusstagung setzt auf “Stellschraube“ Mensch.
Münster, 11. Oktober 2019. „Fachkräfte finden, binden und sichern“. Unter diesem Titel stand am 10. Oktober die Abschlussveranstaltung des Projektes „Fit für Führung und Familie“. Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Veröffentlichung der Broschüre „Stellschrauben“ mit Praxistipps für Führungskräfte aus dem Handwerk. Keynotespeaker Prof. Dr. Olaf Arlinghaus gab Antworten auf die Frage „Wie kann die Zukunft der Handwerksunternehmen aussehen“?
Zum Abschluss des dreijährigen durch das Bundesministerium für Forschung und Bildung finanzierte Projekts fanden sich in der Handwerkskammer Münster hochkarätige Gäste aus Politik, Wissenschaft, Handwerk und Wirtschaft ein, um die zentralen Projekterkenntnisse des Forschungszentrums Familienbewusste Personalpolitik (FFP) kennenzulernen.
Alarmindikatoren und Lösungswege
„Aktuell können Führungskräfte im Handwerk ihre Ansprüche und Bedürfnisse im Hinblick auf ihre Gesundheit und ihr Familienleben kaum mit den Zielen und Anforderungen des Berufslebens vereinbaren“, legte Prof.in Dr.in Irene Gerlach, wissenschaftliche Leiterin des Projektes „Fit für Führung und Familie“ die Situation dar. „Diesen Umstand hat unser Projekt noch einmal deutlich aufgezeigt.“
„Aussitzen und ‚Hoffen auf natürliche Selbstheilung‘ sind keine adäquaten Instrumente zur Sicherung von Unternehmen“, fasste Prof. Dr. Arlinghaus seine Grundidee zusammen. Vielmehr seien vor allem Handwerksunternehmen angesichts der „Alarmindikatoren“, unter anderem in Form vom drohenden Fachkräftemangel, unter Zugzwang. Zu den Lösungsstrategien gehörten, so Arlinghaus, ein innovatives Personalmarketing und Change-Management, also die Bereitschaft zur Veränderung und Erneuerung.
Befragungen im Projekt ergaben, dass vor allem männliche Führungskräfte Unterstützung brauchen, um ihr Privatleben und den beruflichen Alltag unter einen Hut zu bekommen. Professorin Gerlach: „Dazu werden in Zukunft innovative Handlungsstrategien benötigt. Den Startschuss dazu haben wir gegeben und gemeinsam mit Führungskräften aus 27 Handwerksbetrieben kon-krete, passgenaue und funktionierende Maßnahmen entwickelt und implementiert.“
Konkrete Handreichung aus dem Projekt
Projektergebnisse und -erkenntnisse sind eingegangen in die Broschüre „Stellschrauben“, die das Forschenden-Team des FFP auf der Abschlussveranstaltung zum ersten Mal präsentierte. Die Handreichung, die für die Bedürfnisse von Führungskräften in Handwerksunternehmen konzipiert wurde, vereint Informationen, Analysetools und konkrete Tipps. Sie zeigt auf, wie sich Gesundheit sowie Familie, Pflege und Beruf für den betreffenden Wirtschaftszweig umsetzen lassen und verdeutlicht dies auch anhand von anschaulichen Beispielen aus dem Projekt. Die Maßnahmen wurden in den Veranstaltungen des Projektes von den Führungskräften erprobt und dienen damit als wichtiger Baustein der Broschüre. Das Herzstück der Broschüre machen die Beispiele guter Praxis aus: die Steckbriefe von sechs teilnehmenden Unternehmen.
Kooperationen mit Vorbildcharakter
Neben den Hauptakteuren– den Unternehmen des Projektes – hat vor allem auch die Expertise der beiden Projektpartner*innen die Broschüre bereichert. „Vom Branchen-Knowhow und der guten Vernetzung der Handwerkskammer Münster haben wir im Projekt stets profitiert, die IKK classic hat wichtiges Wissen zu allen Themen und Maßnahmen, beispielsweise zur gesundheitlichen Selbstfürsorge geliefert. Diese wichtigen Faktoren sind auch in die Broschüre eingeflossen“, so Sabrina Benighaus, Projektmitarbeiterin.
Zu beziehen ist die Broschüre ab sofort hier oder kann beim Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik angefordert werden.
Origialmeldung:
https://www.ffp.de/reader/abschlusstagung-setzt-auf-stellschraube-mensch.html
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