FH Münster entwickelt zusammen mit der Hospizbewegung Münster simulationsbasierte Fortbildung für Ehrenamtliche
© FH Münster / Stefanie Gosejohann
Münster, den 20. Dezember 2022. Sterbende auf ihrem letzten Weg zu begleiten, erfordert sehr viel Feingefühl und emotionale Kompetenz. Ehrenamtliche, die diese Aufgabe übernehmen, sind sehr häufig mit schwierigen und herausfordernden Gesprächssituationen konfrontiert. Mit der Frage, wie sie ihnen mehr Handlungssicherheit vermitteln können, haben sich Gabriele Knuf und Antonius Witte vom Vorstand der Hospizbewegung Münster an Prof. Claudia Oetting-Roß und Meike Schwermann vom Fachbereich Gesundheit der FH Münster gewandt. Zusammen mit den beiden Leiterinnen des Masterstudiengangs Palliative Care haben sie das Kooperationsprojekt „Schwierige Gespräche in der Hospizarbeit meistern. Entwicklung einer simulationsbasierten Fortbildung für ehrenamtlich Tätige“ konzipiert, das nun gestartet ist. Zum Auftakt trafen sich alle Beteiligten am Leonardo-Campus.
„Ich bin total gespannt und freue mich darauf, zu sehen, was am Ende herauskommen wird“, erklärte Marlena Wasserbauer, die das Projekt auf Seiten der Hospizbewegung koordiniert. An der FH Münster ist Rita Kyewski, eine der ersten Absolvent*innen des berufsbegleitenden Masters Palliative Care, als wissenschaftliche Mitarbeiterin für die praktische Durchführung verantwortlich. Im ersten Schritt sind Interviews und Fokusgruppen geplant, um zu ergründen, was eigentlich herausfordernde Gesprächssituationen sind. Darauf aufbauend wird dann die Fortbildung konzipiert, die nächsten Sommer durchgeführt wird − und zwar im Skills Lab, wo sich realitätsnahe Situationen möglichst authentisch simulieren lassen. Zur Evaluation werden die Teilnehmenden beobachtet und gründlich befragt. Im Anschluss an das Projekt soll die entwickelte Maßnahme in das Weiterbildungsangebot der FH Münster aufgenommen werden.
„Aus wissenschaftlicher Perspektive erhoffen wir uns einen Erkenntnisgewinn in zweierlei Hinsicht“, berichtete Oetting-Roß. „Bisher gibt es kaum Forschung zur Kommunikation in ehrenamtlichen Sterbebegleitungen – das ist quasi eine richtige Blackbox. Wir möchten herausfinden, was da eigentlich genau passiert. Außerdem werden wir Aufschlüsse darüber erhalten, wie effektiv ein simulationsbasiertes Lernen tatsächlich ist.“ Das Skills Lab, in dem Studierende und Teilnehmende an Fort- und Weiterbildungen zusammen mit Schauspieler*innen berufspraktische Situationen ausprobieren und üben können, gehört zum Zentrum für praktisches Lehren und Lernen (ZpLL) am Fachbereich Gesundheit.
Originalmeldung:
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