Hochschule Bonn-Rhein-Sieg entwickelt Datenschutzwerkzeuge für digitale Plattformen
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Sankt Augustin, 22. Oktober 2021. Egal ob Lieferdienst, Streaming- oder Onlineshopping-Anbieter: Immer mehr Unternehmen verlagern ihre Geschäftsmodelle ins Internet und nutzen digitale Ökosysteme als Plattformen für den Austausch zwischen Anbieter und Nutzer. Die Corona-Pandemie hat diesen Trend nochmals verstärkt. Doch der Datenschutz wird von vielen Unternehmen als Innovationsbremse empfunden, denn es fehlt an Wissen und Werkzeugen, um die gesetzlichen Vorgaben korrekt umzusetzen. Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) entwickelt deshalb jetzt mit Partnern ein Datenschutz-Cockpit, das vor allem kleineren Firmen rechtssichere Lösungen anbieten will. Das dreijährige Forschungsprojekt „D’accord“ (Adaptive Datenschutz-Cockpits in digitalen Ökosystemen) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 2,2 Millionen Euro gefördert.
Transparenz, Vertrauen und Rechtssicherheit
Die neue Software soll den Nutzern gleich doppelt helfen: zum einen als zentrale Anlaufstelle, um sich über die Verwendung ihrer personenbezogenen Daten zu informieren; zum anderen können sie dadurch aktiv Einfluss auf die Verwendung ihrer Daten nehmen und ihre Betroffenenrechte ausüben. In dem Projekt werden für digitale Ökosysteme empirisch validierte Modelle, passende Konzepte und Technologien entwickelt. Letztlich geht es um Transparenz, Vertrauen und Rechtssicherheit. Damit ist der Name Programm, denn auf Französisch bedeutet „D’accord“ so viel wie „einverstanden“ oder „in Ordnung“. „Damit Betroffene eine informierte Einwilligung in die Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten geben können, bedarf es geeigneter Werkzeuge, die die Datenverarbeitung für die Zielgruppe souverän kontrollierbar machen“, sagt Professor Dr. Luigi Lo Iacono vom Institut für Cyber Security & Privacy (ICSP), der das Projekt an der H-BRS leitet.
Neben der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg sind an dem Projekt „D’accord“ das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering, die Universität des Saarlandes, das Institut für Technologie und Arbeit und die HK Business Solutions GmbH beteiligt.
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