Forschungsprojekt an der FH Südwestfalen unterstützt Unternehmen bei digitaler Flexibilisierung in Produktion
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Iserlohn, 23. November 2020. Gemeinsam mit bundesweiten Partnern aus Industrie und Wissenschaft hat das Labor für Massivumformung an der Fachhochschule Südwestfalen in Iserlohn den Zuschlag für ein neues Forschungsvorhaben erhalten. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert in den nächsten drei Jahren mit einer Gesamtsumme von 2,66 Mio. Euro die Erprobung und Umsetzung neuer Geschäftsmodelle. Damit sollen Maschinenhersteller in die Lage versetzt werden, ihre Maschinen, Anlagen oder Komponenten in Abhängigkeit zu der erbrachten Leistung (Pay-per-X) zu vermarkten. Des Weiteren wird es möglich zusätzliche Serviceleistungen anzubieten (z.B. vorausschauende Wartung) und so den eigenen Umsatz zu steigern.
Verzahnung als Erfolgsfaktor
Weltweiter Wettbewerb, unsichere Märkte und kürzere Innovationszyklen erfordern im Zusammenspiel mit der digitalen Transformation von den Unternehmen eine flexiblere und gleichzeitig effiziente Produktion. Maschinenbauunternehmen sind gefordert, ihre Geschäftsmodelle von reinen Produkt- und Serviceinnovationen hin zu datenbasierten Geschäftsmodellen wie Pay-per-X weiterzuentwickeln: Gezahlt wird hier nur der Nutzen.
„Es lässt sich feststellen, dass gerade der Mittelstand auf den zunehmenden Einsatz digitaler Geschäftsmodelle nicht vorbereitet ist oder diese nur zögerlich angeht“, berichtet Prof. Dr. Michael Marré, Leiter des Labors für Massivumformung an der Fachhochschule Südwestfalen. „Im Rahmen des neuen Forschungsprojektes soll die Lücke zwischen notwendigem Wissen und Umsetzung geschlossen werden, damit diese Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Der industrielle Mittelstand soll mit entsprechenden Werkzeugen und Informationen in die Lage versetzt werden, sogenannte Pay-per-X-Geschäftsmodelle zu erproben bzw. umzusetzen. Modellhaft werden diese mit den beteiligten Projektpartnern realisiert“, umreißt Marré die Projektinhalte.
Datenanalyse und -auswertung
Grundlage für diese neuen Geschäftsmodelle sind genügende Daten. Datenerhebungsmethoden und eine passende Sensorik bilden dafür die Basis. Verbunden mit Datenspeichern und Auswerteinheiten ermöglichen sie eine Dauerbeobachtung des Produktzustandes. So wird es möglich, digitale Services – von der Angebotserstellung bis zur autonomen Wartung – in einem Geschäftsmodell abzubilden. „Die Sensoren einer Maschine liefern unterschiedlichste Daten, zum Beispiel über Temperatur, Arbeitstakt, Maschinenbeanspruchung und -belastung und vieles mehr. Diese Daten ermöglichen nicht nur eine Analyse, ob die Maschine optimal gefahren wird, sie können dem Maschinenhersteller auch Anhaltspunkte für die Optimierung der folgenden Technologie-Generation geben oder dem Maschinenanwender eben auch zur Abrechnung von Leistungen“, erklärt Marré die Vorteile der digitalen Geschäftsmodelle.
Ziele
Ziel des Forschungsvorhabens ist es, den Unternehmen eine Checkliste mit Werkzeugen an die Hand zu geben, die ihnen Aufschluss darüber gibt, welche technischen Funktionen zur Integration von Pay-per-X Geschäftsmodellen in die Produktpalette notwendig sind und wie diese ausgeführt werden können.
„Wir sind stolz darauf, dass das BMBF zum wiederholten Male mit einem Millionenbetrag die Forschung an der Fachhochschule fördert. Bei der jetzigen Ausschreibung wurden insgesamt 170 Vorhaben eingereicht, von denen letztlich 13 Projekte, darunter das unsere, gefördert wurden. Das ist schon eine Auszeichnung für uns“, freut sich Marré.
Projektpartner
Labor für Massivumformung der Fachhochschule Südwestfalen in Iserlohn
KIESELSTEIN International GmbH, Chemnitz
EMA-Tec GmbH, Sondershausen
HyPneu GmbH, Chemnitz
HyPneu service GmbH, Chemnitz
BENTELER Automobiltechnik GmbH, Paderborn
X-INTEGRATE GmbH, Köln
attenio GmbH, Hamburg
Visual World GmbH, Chemnitz
Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU, Chemnitz
Originalmeldung:
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